Die CDU Velbert konnte beim Forum Sport mit Andrea Milz die erste Staatssekretärin für Sport und Ehrenamt in NRW begrüßen. Wer sich im Vorfeld über Andrea Milz informierte stieß auf Aussagen wie "Bauchtänzerin und bunter Vogel" aber auch "ihre Expertise und Ihr Engagement für den Sport sind beispielhaft und inspirierend".
Seit 1998 mit dem ersten Forum Soziales veranstaltet die CDU Velbert in ihre traditionellen Foren zu gesellschaftspolitischen Themen. Häufig steht dabei das Ehrenamt im Fokus. So konnte der Vorsitzende des Ortsverbandes Neviges, Stefan Ludwig, neben den eingeladenen Velberter Sportvereinen auch Bürgermeister Dirk Lukrafka, den Landtagsabgeordneten Martin Sträßer und die Vorsitzenden des Kreis- und Stadtsportbundes, Karl-Heinz Bruser und Peter Blau, begrüßen.
Staatssekretärin Andrea Milz übernahm nach der Begrüßung das Wort und erläuterte in einem kurzen Impulsvortrag die bewegten Zeiten im Sport und damit auch in den rund 18.000 Sportvereinen in NRW. Von Olympia bis hin zu den ehrenamtlichen Übungsleitern in den Vereinen, die Herausforderungen von Corona oder die Auswirkung von einbrechenden Steuereinnahmen wurden schnell, mit viel Wissen die wichtigsten Themen angesprochen.
"Ins Gespräch kommen", ein Grundsatz bei den Foren der CDU Velbert, schaffte Staatssekretärin Andrea Milz nahezu im Rekordtempo. Hilfreich dabei ihre offene Art, gepaart mit einem fundierten Wissen über die Sportlandschaft in NRW. So konnte von den Vereinen viele Fragen gestellt und Hinweise gegeben werden.
Durch die Pandemie sind Sponsoren deutlich sparsamer mit ihren Spenden und Vereinsmitglieder haben alternative Bewegungsmöglichkeiten ohne Verein gefunden. So haben die Vereine viele Mitglieder und Spendeneinnahmen verloren, was die angemessene Bezahlung der Trainer erschwert. Eine dringend notwendige, deutliche Beitragserhöhung zur Finanzierung angemessener Trainerbezahlung können sich viele Mitglieder nicht leisten. Die Sportvereine möchten weiterhin die ehrenamtliche Arbeit im Sport fördern und damit den Zusammenhalt und die Gemeinschaftsbindung der Menschen stärken. Steigende Mitgliedsbeiträge sind nicht hilfreich und grenzen weitere Bürger aus.
In der Podiumsdiskussion wurde auch das Thema „Sportangebote der Volkshochschulen“ angesprochen. Die Sportvereine bilden neue Trainer auf eigene Kosten aus und nach 2-3 Jahren werben die Volkshochschule diese gut ausgebildeten Trainer mit deutlich höheren Stundenlöhnen ab. Zudem bekommt die VHS kostenlose Räumlichkeiten (Vereine zahlen Sportstättennutzungsentgelte) und Zuschüsse zu Personal- und Materialkosten von der Stadtverwaltung (Vereine bekommen i.d.R. nichts, außer einen geringen Förderbeitrag vom LSB für Trainer). Also eine völlig ungleiche Wettbewerbssituation.
Staatssekretärin Andrea Milz sagte zu diesem Thema ihre persönliche Unterstützung zu und forderte direkt aus der Podiumsdiskussion heraus den KSB Mettmann auf, dieses Thema offiziell an sie heranzutragen. Damit kann sie das Thema auf höchster politischer Ebene in NRW diskutieren kann. Ein drohender Kollaps bei den Vereinen aufgrund fehlender Trainer gilt es zu verhindern.
Weitere Sorgen macht den Sportvereinen die personelle und finanzielle Überforderung der Kommunen in Sachen Flüchtlingsunterbringung. Die damit verbundene Notwendigkeit der Schließung von Sporthallen ist gleichzeitig ein weiterer Sargnagel für die Sportvereine. Leider konnte sich Staatssekretärin Andrea Milz diesem Thema nicht persönlich annehmen. Sie verwies stattdessen auf die "wenige, mächtige Personen" im Bund, die diese Situation steuern. Für die CDU Velbert ist dies ein Thema, dass besonders im Focus bleiben wird.
Die CDU Velbert bedankt sich bei Staatssekretärin Andrea Milz und allen Gästen für die kurzweiligen Diskussionen und dem langsam ausklingenden Abend in der Vorburg des Schlosses Hardenberg bei Getränken und leckeren Grillwürstchen.
